Es muss das Jahr 1962 gewesen sein, als der junge Medizinstudent Wulf Kleinknecht erfuhr, dass es für eine Kreisverwaltung nicht rechtens sei, selbst Auto-Kennzeichen bei der Zulassungsstelle zu verkaufen. Nach Absprache dieser Situation mit dem damaligen Landrat Andres eröffnete Wulf Kleinknecht, damals noch minderjährig, am 27. Mai 1963 im Kelterhaus des elterlichen Weingutes in der Ernst-Ludwig-Straße 43, gegenüber der damaligen Kreisverwaltung (heute Stadtverwaltung), die erste Alzeyer Schilderprägerei.



Angelockt durch die neue Geschäftssituation eröffnete in der Nachbarschaft bald ein Konkurrenzbetrieb, der den jungen Unternehmer Kleinknecht mit unlauteren Methoden wirtschaftlich ausschalten wollte. Dieses Vorhaben misslang und der Konkurrent musste selbst bald wieder sein Geschäft schließen. Das eigene Geschäft, die Schilderprägerei Kleinknecht, entwickelte sich jedoch gut und bald wurde das Angebot auf gravierte und geprägte Schriftschilder sowie einen Schlüsseldienst erweitert. Doch dann wurde 1983 die alte Löwenschule an der Ecke Löwengasse/Ernst-Ludwig-Straße abgerissen und in der Nachfolge eine neue Kreisverwaltung an derselben Stelle errichtet. Nun lag die neue Zulassungsstelle mit Zugang von der Bleichstraße (heute Hexenbleiche) weit entfernt vom Geschäft Kleinknecht und es erschienen zusätzlich drei weitere Schilderproduzenten in nächster Nachbarschaft der Zulassung. Das Geschäft Kleinknecht zog dann vorübergehend in das Haus Löwengasse 19, hatte dann aber bald die Gelegenheit, 1988 an den jetzigen Standort an der Löwengasse 27/Ecke Hexenbleiche umzuziehen.
Die Situation verschlechterte sich für alle Schilderpräger an den bisherigen Standorten, als am 17. November 2017 die Zulassungsstelle in einen weiteren Neubau im Glockenturmweg umzog. Von vier Anbietern schlossen zwei ihre Alzeyer Firmenfilialen, ein Dritter zog in die Nähe des neuen Zulassungseingangs und die Schilderprägerei Kleinknecht wollte in der Nähe des alten Glockenturms ein neues Geschäft errichten.


Aber da die errechneten Baukosten unwirtschaftlich waren, wurde diese Option unterlassen und man blieb am ursprünglichen Standort in der Löwengasse 27. Nachdem Geschäftsgründer Wulf Kleinknecht 1978 eine eigene Arztpraxis in Alzey eröffnet hatte, wurde das Unternehmen auf den Namen seiner Ehefrau Gisela überschrieben, die bis heute noch Inhaberin ist. Unter ihrer Regie und den derzeitigen Mitarbeiterinnen Maria Baatsch, Regine Ehrhardt, Gabriele Heeb und Petra Busch, die schon in der dritten Familiengeneration Angestellte des Hauses ist, besteht ein zuverlässiges Team, das ein preiswertes und qualitätsvolles Angebot garantiert. (yur).