Der Weg zur beruflichen Zukunft: orientieren, entscheiden, bewerben

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Herausfinden, was passt

Die letzte Prüfung ist geschafft – doch wie geht es nach der Schule weiter? Wer bisher nicht genug Zeit hatte, um sich dazu ausreichend Gedanken zu machen, beginnt spätestens jetzt mit dem Rätselraten: Was ist eigentlich das Richtige für mich – soll ich lieber eine Ausbildung machen oder doch studieren? Und welcher Studiengang passt zu mir? Orientieren, entscheiden, bewerben heißen die drei Zauberworte bei der Berufswahl.Online gibt es viele unterschiedliche Tests zur Berufs- und Studienwahl, die eine erste Orientierung geben können. Doch bilden die Vorschläge dort wirklich das ab, was man gut kann und wie man arbeiten möchte? 

Dazu ist es wichtig, herauszufinden, was einem Spaß macht oder eher nicht liegt. Wie schätzen Familie und Freunde oder Lehrer Stärken und Persönlichkeit ein? Gibt es bereits Bereiche, die sowohl Interessen als auch Fähigkeiten miteinander verbinden?

Knapp 350 staatlich anerkannte Ausbildungsberufe

Einen Überblick zu bekommen ist gar nicht so einfach, denn das Angebot wurde in den letzten Jahren immer größer. Allein in Deutschland gibt es momentan knapp 350 staatlich anerkannte Ausbildungsberufe und über 18 000 verschiedene Studiengänge! Verschiedene Berufszweige und Studiengänge sollte man deshalb auch gezielt kennenlernen: Viele Firmen und Hochschulen bieten besondere Schüler-Tage an, bei denen in die Arbeitsabläufe und verschiedene Vorlesungen hineinschnuppert werden kann. Der Austausch mit Azubis und Studenten ist wichtig. Sie haben oft gute Tipps und können Interessantes über ihren Ausbildungsalltag erzählen.

Schulpraktika oder Ferienjobs machen es zudem leichter, eine passende Entscheidung zu treffen. Und wenn die Arbeit dort nicht in Erwartungen entsprach? Gar nicht schlimm! Denn dann besteht die Möglichkeit, verschiedene Berufsbilder oder Studienfächer schon auszuschließen. Berufsberater raten Schülern, sich bereits zwei Jahre vor dem Schulabschluss Gedanken um ihre berufliche Zukunft zu machen. Der Berufswahlfahrplan hilft dabei, den Überblick über alle notwendigen Schritte zu behalten. „Der Weg zur Berufsentscheidung und in die Ausbildung führt über die Phasen orientieren, entscheiden und bewerben“, erklärt Ralf Fischer, Agentursprecher der Agentur Limburg-Wetzlar.

Pro- und Kontra-Liste kann helfen

Wer sich einfach nicht entscheiden kann, dem ist vielleicht mit einer ausführlichen Pro- und Kontra-Liste bei der Auswahl geholfen. Ein wichtiger Tipp ist aber immer, auf sein Bauchgefühl zu hören. Denn wer sich mit einer Entscheidung nicht wohlfühlt, bei dem führt das sonst später leicht zu Frust oder sogar zu einem Abbruch.

Die Bewerbungsphase beginnt je nach gewähltem Beruf bereits im Februar des Vorentlassjahres. Zu diesem Zeitpunkt sollten die Jugendlichen fit für die Bewerbung, das Vorstellungsgespräch und eventuelle Auswahltests sein. Die Berater der Agentur schlagen Ausbildungsstellen vor, geben Bewerbungstipps und zeigen den Ausbildungssuchenden, wie sie die Jobbörse nutzen können.

Zusammenfassend sollte die Entscheidung für den späteren Berufsweg gut informiert anstatt vorschnell erfolgen, damit erleichtert sich jeder den Einstieg in die Arbeitswelt. (red)

Wissen auffrischen: Vorkurse erleichtern den Studienstart

Während der Corona-Pandemie konnten und können viele Schülerinnen und Schüler nicht so lernen, wie sie es gewohnt sind. Wie das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) mit Verweis auf eigene Datenauswertungen mitteilt, bieten allerdings mehr als zwei Drittel der Hochschulen in Deutschland (67 Prozent aller Fachbereiche) sogenannte Vor- oder Brückenkurse an.

Wer einen solchen Vorkurs besucht, kann etwa potenzielle Wissenslücken schließen oder für das Studienfach wichtige Schulkenntnisse vor Studienstart noch einmal auffrischen.

Für Studienfächer aus dem MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) sei ein solches Angebot zur Auffrischung von Mathekenntnissen nahezu flächendeckend verfügbar.

Andere Einstiegshilfen umfassen etwa Seminare für Zeit- und Selbstmanagement oder auch individuelle Studienverlaufsberatungen, Mentoring-Programme und Erstsemester-Tutorien. (mag)

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