Ein normaler Trauerprozess dauert in der Regel drei bis fünf Jahre / Den Weg in das eigene Leben wiederfinden

ANZEIGE

Der Umgang mit Verlust: Ohne Hilfe geht es oftmals nicht

Wie tief und wie lange jemand nach dem Tod eines wichtigen Menschen trauert, hängt von vielen Faktoren ab. Damit dies nicht allein geschehen muss, gibt es Unterstützungsangebote. Foto: Christin Klose / mag

Nach dem Tod eines geliebten Menschen versinken viele Hinterbliebene in Trauer. Ein Prozess, bei dem es oft Unterstützung oder eine Begleitung braucht. Ob gute Freunde und Freundinnen, in einer Selbsthilfegruppe oder mit der Unterstützung eines Trauerbegleiters, die Möglichkeiten sind vielfältig.Wer bietet professionelle Trauerbegleitung an?„Theoretisch kann jeder Trauerbegleitung anbieten“, sagt Alexander Helbach von der Verbraucherinitiative Bestattungskultur Aeternitas. In der Regel haben Trauerbegleiter eine Ausbildung absolviert und ein Zertifikat erworben, darauf sollte man auch achten.Anlaufpunkte für Trauernde sind Selbsthilfegruppen und Vereine, Institutionen wie Wohlfahrtsverbände oder kirchliche Einrichtungen, Hospizeinrichtungen, speziell ausgebildete Psychotherapeuten, Bildungsträger, Bestattungsunternehmen oder geschulte Einzelpersonen.

Erste Ansprechpartner sind dabei oft die Bestatter, welche mit Selbsthilfegruppen und Trauernetzwerken zusammenarbeiten. „Viele Bestatter sind zudem in Trauerpsychologie ausgebildet und begleiten Hinterbliebene oft seelsorgerisch über die Bestattung hinaus, sie bieten in ihren Räumen, oft ehrenamtlich, Trauergruppen und Trauercafés an“, erklärt Elke Herrnberger vom Bundesverband Deutscher Bestatter. Viele der sich kontinuierlich treffenden Gruppen bestehen dabei aus einer festen Teilnehmerzahl. Die Treffen finden oft über Monate oder länger statt. Manche Trauernde suchen hingegen die Unterstützung im Einzelgespräch.

Was kostet eine Trauerbegleitung?

„Das hängt davon ab, wer diese anbietet“, sagt Marianne Bevier vom Bundesverband Trauerbegleitung. Viele der Angebote, wie etwa von Kirchen und Hospizdiensten, sind spendenfinanziert und werden durch ehrenamtliche Arbeit unterstützt. Die Kosten sind dann gering, manchmal sind die Angebote sogar kostenlos.

Eine individuelle Begleitung durch einen selbstständigen Trauerbegleiter hingegen kann in etwa so viel wie eine privat gezahlte Stunde beim Therapeuten kosten. Ein Richtwert sind knapp 60 Euro pro Stunde. Das muss man in der Regel selbst bezahlen.

Wie lange dauert eine Trauerbegleitung?

„Jeder Mensch erlebt die Phasen der Trauer individuell und braucht somit seine Zeit“, sagt Elke Herrnberger. Trauer sollte nicht verdrängt werden, da unverarbeitete Phasen und mangelnde Akzeptanz des Verlustes zu Krankheiten, Depression und seelischen Schäden führen können.

Die Prozesse hängen dabei von verschiedenen Faktoren ab, wie der Beziehung der Trauernden zum Verstorbenen, den Umständen des Todes oder auch der Lebensgeschichte, sagt Marianne Bevier. „Man geht davon aus, dass ein normaler Trauerprozess drei bis fünf Jahre dauert.“ Es gebe aber auch Begleitungen, die ganz kurz sind und welche, die einige Monate dauern. „Wichtig ist, dass im Blick bleibt, dass die Trauerbegleitung ein Ende hat.“ Ziel sei dabei, dass der trauernde Mensch seinen Weg in sein eigenes Leben wiederfindet. (mag)
   

Lesen Sie jetzt
Eigene Gestaltungswünsche vertraglich fixieren / Kontrolle erfolgt durch Treuhandstelle
Die Grabpflege zu Lebzeiten regeln