Bei Temperaturen rund um den Gefrierpunkt ist jetzt am Steuer besondere Aufmerksamkeit erforderlich

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Sich nicht aufs Glatteis begeben

In Waldgebieten kann es im Winter besonders glatt sein. Foto: Pixabay/atrix9

Fahren im Winter bedeutet oft genug, sich aufs Glatteis zu begeben. Dann sollte Vorsicht an erster Stelle stehen. Wenn Frau Holle ihre Betten geschüttelt hat und eine dicke Schneeschicht Landschaft und Straße schmückt, ist das Risiko von allen winterlichen Bedingungen am geringsten. Denn dann weiß jeder, dass es glatt ist, hält hoffentlich Abstand und vermeidet ruckartige Lenkbewegungen. Doch gefährlich wird es, wenn die Straßenverhältnisse nicht eindeutig erkennbar sind. Zum Beispiel dann, wenn schon nachmittags die Sonne untergeht und plötzlich überfrierende Nässe den Asphalt in eine Rutschbahn verwandelt.

Vorsicht am Nachmittag vor gefährlichem „Black Ice“

Selbst Rallye-Weltmeister fürchten dieses „Black Ice“, das sich oft blitzartig und unerwartet bildet. Verdächtig sind vor allem schattige Abschnitte, in denen die Straße nicht abtrocknet, wie in Wäldern oder Geländeeinschnitten. Aber auch auf Brücken wird es schnell rutschig, wenn die Temperaturen sich dem Gefrierpunkt nähern.

Faustregel: Ab drei Grad plus kann es glatt werden

Faustregel: Ab drei Grad plus kann es glatt werden. Besonders kritisch wird es, wenn Regen auf gefrorenen Boden fällt. Dann entsteht so genanntes Glattoder Blitzeis, auf dem selbst gute Winterreifen kaum Halt finden. Der einzige Tipp dagegen: Einen sicheren Parkplatz aufsuchen und abwarten, bis das Streufahrzeug vorbeigekommen ist. Ein paar Regeln gilt es aber auch schon vor der Abfahrt zu beachten. Die wichtigste: Vor dem Losfahren das Auto vollständig von Schnee und Eis befreien. Zum einen wegen der Sichtverhältnisse, zum anderen, um andere Verkehrsteilnehmer nicht zu gefährden. Das könnte zum Beispiel der Fall sein, wenn eine dicke Schneehaube auf dem Dach sich während der Fahrt löst und dem Hintermann vor die Scheibe fliegt. Weshalb für eine Fahrt mit Schneemütze in jedem Fall 25 Euro fällig werden, bei Gefährdung auch bis zu drei Punkte. Und 80 Euro sowie ein Punkt kommen auf diejenigen zu, die mit Sommerreifen andere behindern – allerhöchste Zeit also, die Winterreifen aufziehen zu lassen. Denn in manchen Ecken Deutschlands hat Frau Holle ihre Betten schon geschüttelt. kfzgewerbe.de

Schneeketten gecheckt?

Gerade Winterurlauber sollten vorbereitet sein

Der Klimawandel war 2021 auf der ganzen Welt spürbar, das Wetter spielte verrückt und zeigt sich immer extremer. Für Autofahrer heißt dies: Auch sie müssen sich öfter als bisher auf herausfordernde Straßenverhältnisse einstellen. Gerade in alpinen Regionen können ein Wetterumschwung und die entsprechenden Windverhältnisse aus heiterem Himmel für Schneemassen sorgen.

Deshalb sollte man in diesen Gegenden immer Schneeketten dabeihaben. Auf vielen Strecken sind sie bei winterlichen Straßenbedingungen sogar vorgeschrieben, Verstöße werden mit saftigen Bußgeldern geahndet.

Trockenübung: Im Vorfeld das Anlegen schon mal üben

Schneeketten sind aber nur dann nützlich, wenn man sie auch aufziehen kann. Denn dieser Vorgang geschieht häufig unter widrigen Bedingungen und bei frostigen Temperaturen. Entsprechend gut sollten die dafür notwendigen Handgriffe sitzen.

Moderne Eis- und Schneeketten lassen sich generell innerhalb kürzester Zeit komfortabel montieren und demontieren.

Trotz des vereinfachten Aufziehens moderner Eis- und Schneeketten sollte man es dennoch vor der Abfahrt in der Garage geübt haben.

Nach einer kurzen Fahrstrecke von 50 bis 100 Metern ist der Sitz der Ketten noch einmal zu überprüfen. Ein zu locker sitzendes Exemplar bietet nicht nur weniger Grip auf gefrorenem Untergrund, es besteht zudem die Gefahr einer Beschädigung an Reifen oder Radkasten.

Auf umweltfreundliche Schneeketten achten

Beim Kauf von Schneeketten sind heute auch umweltfreundliche Modelle auf dem Markt. Bei der Schneekette Ökomat von „Rud“ etwa bestehen alle nichtmetallischen Bauteile aus Biokunststoff, der aus nachwachsenden Rohstoffen und mit zertifiziertem Ökostrom produziert wird. Die Bestandteile sind vollständig biologisch abbaubar und CO2-neutral. Zudem hat der Anbieter die Plastiktaschen einiger seiner Schneeketten auf recycelbare Kartonagen umgestellt. Gute Beratung und wertvolle Infos kann auch die Kfz-Werkstatt des Vertrauens geben.

Vorhandene Schneeketten vorher prüfen

Wer bereits Schneeketten besitzt, sollte prüfen, ob diese noch auf das aktuelle Fahrzeug passen. Probleme können vor allem bei Ketten auftauchen, die älter als zehn Jahre sind. Sie sind auf die Verwendbarkeit bei aktuellen Rad-Reifen-Kombinationen nicht geprüft.

Bei frontgetriebenen Autos genauer hinschauen

Für frontgetriebene Autos sollten Autofahrer genauer hinschauen, was die Montagefreundlichkeit betrifft. Bei Fahrzeugen mit Heckantrieb sind generell alle Montagesysteme geeignet. (djd)

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