Immer mit weiteren Tieren auf der Fahrbahn rechnen
Wenn Wild auf die Straße läuft: Mit aller Kraft auf die Bremse, das Lenkrad gerade halten und keinesfalls versuchen, auszuweichen. Die Gefahr, gegen einen Baum oder in den Gegenverkehr zu fahren, ist viel zu groß. Das Tier ist das weichere Hindernis, auch wenn eine ausgewachsene Wildsau rund vier Zentner wiegt. Und: Ein Reh kommt selten allein. Also immer mit weiteren Tieren auf der Fahrbahn rechnen.
Ist es trotz aller Vorsicht zur Kollision gekommen, Warnweste anziehen und Unfallstelle absichern. Anschließend die Polizei anrufen und den Standort mitteilen, damit der zuständige Jagdpächter oder Förster benachrichtigt werden kann. Die stellen auch eine Bescheinigung für die Kaskoversicherung aus, welche Schäden durch Haarwild reguliert. Also auch keinesfalls eventuelle Unfallspuren voreilig beseitigen.
Wurde das Tier durch den Aufprall nicht getötet, auf jeden Fall Abstand halten. Wildtiere sind unberechenbar und vor allem Wildschweine können sehr aggressiv reagieren. Handelt es sich um eine Rotte mit Jungtieren, besser im Auto auf den Jäger warten. Und auf keinen Fall angefahrene Tiere mitnehmen, das kann als Wilderei geahndet werden.
Bleibt die Frage, ob das Auto nach der Kollision noch fahrbereit ist. Die meisten Wildunfälle passieren in der Dämmerung, bei zersplitterten oder verschobenen Scheinwerfern ist die Fahrtüchtigkeit dann nicht mehr gegeben. Oft wird auch der Kühler beschädigt, sodass beim Weiterfahren eine Überhitzung des Motors droht. Im Zweifel also besser einen Abschleppdienst benachrichtigen und das Auto in die Werkstatt transportieren lassen. Die kümmert sich nicht nur um die fachgerechte Reparatur, sondern erledigt auch den Papierkrieg mit der Versicherung. kfzgewerbe.de