Anzeichen Leerstand
Zum ersten Mal seit 14 Jahren steigt – wenn auch nur leicht – der Wohnungsleerstand. Das zeigt der Leerstandindex des Forschungs- und Beratungsinstituts Empirica. Es wird dabei allerdings betont, dass „das Problem der Wohnungsnot in den sogenannten „Schwarmstädten“ noch nicht gelöst ist. Besonders im unteren Preissegment ist das in vielen angespannten Mietmärkten für Wohnungssuchende immer noch spürbar.
Gründe der Trendwende
Immobilienexperten sehen mehrere Gründe für die aktuelle Entwicklung. Einerseits nimmt die Zuwanderung in die Metropolen ab. Gleichzeitig begrenzt die pandemiebedingt schwächelnde Konjunktur die verfügbaren Einkommen. Zusätzlich bremsen in vielen Regionen verschärfte Gesetze und Regulierungen die Mieterhöhungen. Der Wohnungsneubau soll sich dagegen noch nicht auf die Preisentwicklung auswirken. Dabei ist darauf hinzuweisen, dass es Jahre dauern kann, bis ein Neubau auf Mieten und Preise Wirkung zeigt.
Ebenfalls ist zu berücksichtigen, dass durch das hohe Preisniveau von Neubauten für untere und mittlere Einkommensschichten kaum eine Entlastung eintritt. Das Institut der Deutschen Wirtschaft sagt dazu, dass nominal sinkende Mieten in den Ballungszentren sogar utopisch sind. Für das Institut ist es dagegen wahrscheinlicher, dass durch eine längere Seitwärtsentwicklung der Mieten bei steigenden Einkommen die Belastung der Mieter sinken würde.
Droht die Immobilienblase?
Einige Experten sehen ein Problem darin, dass die Entwicklung der Mieten und die niedrigen Zinsen nicht mehr allein die Ursache für die aktuellen Wohnungspreise in einigen Städten und Marktsegmenten sein können. Laut der Experten hätten sich spekulative Blasen in Berlin, München, Hamburg und anderen großen Städten gebildet. Bis zu 30 Prozent sollen manche Preise über dem Wert liegen. Das ist für diese Ballungsgebiete sicherlich eine spezielle Situation, die am Gesamtmarkt sehr differenziert betrachtet werden muss. Für unsere Region in Mittelhessen trifft diese Aussage in der Art nicht zu. Aber auch hier wird sich der Immobilienmarkt nicht wie in den letzten Jahren weiterentwickeln.
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