Wie Bauherren Zeitverlust und Kosten vermeiden / Das Grundstück unbedingt vorher besichtigen

ANZEIGE

Nicht jedes Grundstück ist Bauland

Wer ein Grundstück sucht, sollte im Idealfall ein bereits voll erschlossenes erwerben. Archivfoto: dpa

Viele, vor allem junge Paare hegen den Wunsch, ein Eigenheim für die Familie zu bauen. Beim Kauf eines Grundstückes sind jedoch einige wichtige Kriterien zu beachten. Nicht jede Fläche kann sofort bebaut werden. Selbst Grundstücke, die von der Gemeinde für den Hausbau vorgesehen sind, dürfen schlimmstenfalls erst in Jahrzehnten bebaut werden, informiert die Notarkammer Hessen. Ob Käufer ein Grundstück zum Hausbau nutzen dürfen, regeln der kommunale Flächennutzungsplan, die Gemeindesatzung und tatsächliche Gegebenheiten. Prinzipiell lassen sich vier Grundstücksarten unterscheiden, von denen das Ackerland generell ausscheidet, da es nur für landwirtschaftliche Zwecke bestimmt ist. Weitere Arten von Grundstücken sind das sogenannte Bauerwartungsland, Rohbauland und das baureife Land. 

Bebauung gegebenenfalls erst in Jahrzehnten

Einzig baureifes Land darf nach dem Kauf und Erteilung einer Baugenehmigung direkt bebaut werden.

Zudem kann der Grundstückskauf nur hier mit einem Bankdarlehen finanziert werden. Rohbauland hingegen ist zwar bereits als Bauland ausgewiesen, jedoch ist es noch nicht erschlossen und die Bebauung somit noch nicht möglich. Handelt es sich gar um Bauerwartungsland, stimmt die Gemeinde der Bebauung im ungünstigsten Fall erst in Jahrzehnten zu. Potenzielle Käufer sollten das Grundstück, das sie erwerben möchten, unbedingt persönlich besichtigen. Ein besonders wichtiges Kriterium ist die Lage: Muss zum Beispiel ein Hang abgetragen werden? Eine etwaige Nähe zum Wasser macht den Kellerbau schwieriger. Weitere entscheidende Faktoren sind die Verkehrsanbindung, Einkaufsmöglichkeiten oder die Infrastruktur mit Schulen und Ärzten. Dies steigert oder senkt sowohl den Kaufpreis als auch den Wiederverkaufswert.

Im Idealfall ist das Grundstück bereits voll erschlossen. Das heißt, es sind bereits Leitungen für Energie, Wasser, Abwasser, Telefon und Internet verlegt. Auch ist zu klären, welche Pflanzen auf dem Grundstück angebaut sowie ob und wann insbesondere große Bäumen gefällt werden dürfen. Um bestimmte Einschränkungen vorab überblicken zu können, lohnt sich ein Blick auf den Bebauungsplan. Dies betrifft vorgeschriebene Grenzabstände, die maximale Anzahl der Stockwerke oder die Form des Daches. Existiert kein Bebauungsplan, bieten die umliegenden Gebäude Orientierung. Wichtig ist auch, ob es sich um ein Wohn-, Misch-, Gewerbe- oder Industriegebiet handelt. Über mögliche Rechte und Lasten des Grundstücks gibt das Grundbuch Auskunft. Wird zur Finanzierung ein Bankdarlehen aufgenommen, muss im notariellen Kaufvertragsentwurf eine Finanzierungsvollmacht für den Käufer vorgesehen sein. Der Notar prüft zudem, ob ein Vorkaufsrecht seitens der Gemeinde besteht.

Sicherheit bei der Finanzierung

Außerdem sollten Käufer vorab prüfen, ob Stadt, Gemeinde, Land, Bund oder Europäische Union Fördermittel gewähren. Vor allem junge Familien können oftmals besondere Unterstützung beantragen.

Wer sich im Vorfeld von einem Notar zu diesem Thema beraten lassen möchte, findet im Internet unter www.notar.de den richtigen Ansprechpartner. Besuchen Sie auch das Online-Verbraucherportal der Notarkammer unter https://ratgeber-notar.de/. (red)
   

Käferholz als preiswerte Alternative im Hausbau nutzen

Überangebot an Schadholz könnte die Rettung für den Bauholzmangel sein / Fachgerechte Aufarbeitung nötig

Seit die Holzpreise im Frühjahr ein Rekordhoch erreicht haben, machen sich Bauherren, die ihr Eigenheim aus dem zunehmend beliebteren ökologischen Baustoff Holz errichten wollen, Sorgen um die Bezahlbarkeit der eigenen vier Wände. Doch es gibt Entwarnung: „Auch wenn die Holzpreise derzeit noch etwa zweieinhalb Mal so hoch sind, wie vor einem Jahr, erhöhen sie die Gesamtkosten nur um etwa fünf bis zehn Prozent“, relativiert der Bauexperte einer Bausparkasse, Sven Haustein, die aktuelle Diskussion.

Die Situation ist paradox: Zwar ist Schnittholz seit Ende 2020 ein extrem knappes Gut, nicht zuletzt deshalb, weil große Teile davon, etwa wegen des Baubooms in China und den USA, exportiert werden. Das bedeutet aber keineswegs, dass Holz insgesamt Mangelware ist. Im Gegenteil: Schwere Stürme, übermäßige Trockenheit, vor allem aber die flächendeckende Ausbreitung des Lebensraums des Borkenkäfers führen dazu, dass in betroffenen Waldbeständen kräftig geholzt und kranke Bäume gefällt werden müssen. Es gibt ein regelrechtes Überangebot an sogenanntem Käferholz. Nur wird dieses auch als Schad- oder Kalamitätsholz bezeichnete Material in der Baubranche pauschal als minderwertig angesehen und spielt in den Überlegungen privater Bauherren bislang keine Rolle. Ein Engpass ist zudem, dass nur wenige spezialisierte Unternehmen Kalamitätsholz fachgerecht aufbereiten können.

Derzeit nur von wenigen Unternehmen im Angebot

„Hinsichtlich der Eignung als Bauholz spielt Borkenkäferbefall in der Regel keine Rolle, da der Käfer seine Gänge nur zwischen Rinde und Stamm anlegt, nicht jedoch im Holzkörper selbst“, sagt Architekt Sven Haustein. Insofern könne insbesondere frisches Käferholz im Hinblick auf die Konstruktions- und Tragfähigkeit des Materials grundsätzlich die gleichen Qualitätskriterien erfüllen wie herkömmliches Schnittholz.

Einen Nachteil hat der Borkenkäfer allerdings: Wo er sich eingenistet hat, folgt oft ein Pilzbefall, der zu leichten Verfärbungen des Holzes führen kann. Dieses Holz kann aber ohne Bedenken in nicht sichtbaren Bereichen verbaut werden. Bisher wird Käferholz hauptsächlich für kurzlebige Produkte wie Verpackungen verwendet. Dabei wäre es aus ökologischer Sicht viel nachhaltiger, dieses Holz in langlebigen Produkten zu verbauen – wie in Häusern.

Tatsächlich gibt es bereits wenige kleine Unternehmen, die sich auf die Errichtung von Häusern aus bis zu 100 Prozent Käferholz spezialisiert haben. Klimabewusste Bauherren sollten sich eingehend beraten lassen und sich über die Marktentwicklung informieren. Aktuell kostet der Festmeter Bauholz (Fichte) zwischen 70 und 95 Euro, etwa doppelt so viel wie die gleiche Menge Käferholz.

Gegen die aus seiner Sicht ungerechtfertigte Marginalisierung von Kalamitätsholz wird jetzt auch der Verband „Holzbau Deutschland“ aktiv. Er appelliert an Architekten, öffentliche und private Bauherren, regionales Schadholz stärker zu verwenden und will sogar in Ausschreibungen entsprechende Vorgaben festgeschrieben wissen. (red)

Lesen Sie jetzt
Ansprechpartner, wenn es um das Thema Metallverarbeitung für Stahlkonstruktionen, Balkone, Treppen, Geländer, Dächer, Zäune und Toranlagen geht
Schlosserei Hoppe in Breidenbach: Den nächsten Sommer auf dem Balkon genießen
Tag der offenen Tür - Große Ausstellung mit Musterteilen. 35 Jahren Erfahrung mit Tätigkeitsschwerpunkten im Bereich von Stahlkonstruktionen, Balkonen, Treppen, uvm.
Schlosserei Hoppe in Breidenbach: Den Urlaub zu Hause genießen
Mit der Grundstücksumrahmung die Architektur des Hauses unterstreichen - Im Trend liegt vor allem Aluminium
Den Zaun als echtes Designerstück sehen