Berufsberaterin Heike Scherneck gibt wertvolle Tipps

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Bloß nicht den Kopf in den Sand stecken

Es gibt noch viele offene Ausbildungsstellen, und wenn doch nichts Passendes dabei sein sollte, dann gibt es viele andere Möglichkeiten, über die man nachdenken kann. Foto: BA

Das neue Ausbildungsjahr steht vor der Tür, doch noch haben nicht alle, die ins Berufsleben starten möchten, alles in trockenen Tüchern. Wem sich hier noch viele Fragen stellen oder wer noch den einen oder anderen Tipp gebrauchen kann, der ist bei den Berufsberatern der Agentur für Arbeit in kompetenten und verständnisvollen Händen, wie das Interview mit Heike Scherneck, Berufsberaterin der Arbeitsagentur Gießen zeigt.Frau Scherneck, viele junge Menschen sind durch die Corona-Zeit verunsichert. Diese Verunsicherung schlägt sich auch auf die Ausbildungssuche nieder.Was raten Sie Schülerinnen und Schülern, die noch keinen Ausbildungsplatz haben?Scherneck: Niemand sollte sich durch Corona abschrecken lassen, sich um eine Ausbildung zu bewerben. Zwar sind tatsächlich weniger Ausbildungsstellen gemeldet als in den Jahren zuvor, aber dennoch suchen noch viele Betriebe aus unterschiedlichen Branchen passenden Azubis. Das Bewerbungsverfahren hat sich durch Corona kaum verändert und Besonderheiten können bei den Unternehmen erfragt werden.Ich kann junge Menschen nur ermutigen, sich noch zu bewerben. Fast täglich bekommen wir Rückmeldungen von Jugendlichen, die jetzt noch eine Ausbildungsstelle ergattert haben. Wir vom Team Berufsberatung informieren gerne über noch offene Lehrstellen, beraten aber auch zu Alternativen, wenn es dieses Jahr mit einer Ausbildung nicht mehr klappt.

Welche Möglichkeiten haben Schülerinnen und Schüler, wenn der passende Ausbildungsberuf in diesem Jahr nicht mehr dabei ist?

Scherneck: Wer dieses Jahr keine passende Ausbildungsstelle findet, kann über die Berufsberatung eine berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme (BVB) besuchen. Hier stehen betreute Praktika in Betrieben im Vordergrund, die dann in der Regel in ein Ausbildungsverhältnis einmünden.

Wer sich mit seiner Berufswahl schon sicher ist, kann an einer Einstiegsqualifizierung (EQ) teilnehmen. Das ist ein Jahrespraktikum in einem ausgesuchten Betrieb, das – wenn es gut läuft – als erstes Ausbildungsjahr angerechnet werden kann. Beide Angebote bieten gute Chancen, einen Ausbildungsstart 2022 vorzubereiten.

Für viele junge Menschen hat die Ausbildung in diesem Jahr schon begonnen und damit bei dem ein oder anderen auch Probleme. Sind Sie auch dafür der richtige Ansprechpartner?

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Auch für „Last-Minute-Termine“ in Sachen Ausbildung erreichbar: Berufsberaterin Heike Scherneck. Foto: BA

Scherneck: Na klar. Unsere Arbeit als Berufsberater hört ja nicht mit der Vermittlung einer Lehrstelle auf. Es kann immer vorkommen, dass der Wunsch-Beruf nicht das hält, was er verspricht und der junge Mensch gerne eine andere Ausbildung beginnen möchte. Manchmal stimmt die Chemie am Arbeitsplatz nicht oder es gibt Probleme in der Berufsschule.

Hier unterstützt die Berufsberatung bei der Suche nach Lösungen. Schwierigkeiten in der Berufsschule müssen nicht zum Abbruch der Ausbildung führen. Die Arbeitsagentur bietet für Auszubildende spezielle Nachhilfeprogramme an, wo in kleinen Gruppen der Schulstoff aufgearbeitet wird. Die Angebote sind kostenlos und helfen, die schulischen Leistungen zu verbessern.

Was raten Sie jungen Leuten, die noch keinen Plan haben?

Scherneck: Erstens: Den Kopf nicht in den Sand stecken und die Motivation nicht verlieren und zweitens: Noch einen „Last minute Termin“ bei der Berufsberatung vereinbaren.

Es gibt noch viele offene Ausbildungsstellen, und wenn doch nichts Passendes dabei sein sollte, dann gibt es viele andere Möglichkeiten, über die man nachdenken kann.

Ein Beratungstermin kann telefonisch von 8 bis 18 Uhr unter 0800-4555500 oder einfach per E-Mail unter Giessen.Berufsberatung@arbeitsagentur.de vereinbart werden.

Alle die für nächstes Jahr eine Ausbildungsstelle oder ein duales Studium suchen, lade ich zur Online-Ausbildungsmesse am 29. September ein.

Rund 100 mittelhessische Unternehmen präsentieren sich hier. Die Teilnahme ist natürlich kostenfrei. Einfach reinklicken und informieren. (BA)

Mehr Infos zur Online-Ausbildungsmesse gibt es unter: https://www.webmessen.de/ausbildung-klarmachen-mittelhessen
    

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