Achtung, tödliche Doppelgänger: Im Falle einer akuten Vergiftung ist schnelles Handeln zwingend erforderlich

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Beim Pilzesammeln kann es gefährlich werden

Aufgepasst beim Pilzesammeln: Viele Speisepilze haben ungenießbare oder sogar giftige Doppelgänger. Foto: Ramona Heim - stock.adobe.com

Von September bis November ist Hauptsaison für Pilzsammler, denn die meisten Pilze mögen es feucht und nicht zu warm. Die Deutsche Leberstiftung weist darauf hin, dass man beim Sammeln von Pilzen Vorsicht walten lassen muss, denn der Verzehr von Giftpilzen kann zum Tode führen. Im Falle einer Vergiftung ist schnelles Handeln notwendig.Einer der giftigsten Pilze ist der KnollenblätterpilzGrundsätzlich ist Pilzesammeln ein eher gesundes Hobby. Die Bewegung in der frischen Luft, die köstliche, kalorienarme Pilzpfanne und die Freude bei der erfolgreichen Suche nach schmackhaften Pilzen sind sicher positiv zu bewerten. Aber diese Beschäftigung birgt auch ein Risiko, denn viele Speisepilze haben ungenießbare oder sogar giftige Doppelgänger, von denen einige tödlich sein können.Der Knollenblätterpilz ist einer der giftigsten Pilze in Europa und für die meisten tödlichen Pilzvergiftungen verantwortlich. Für die lebensbedrohliche Wirkung des Knollenblätterpilzes sind sogenannte Amatoxine verantwortlich, vor allem Amanitin. Es kann schon ein einzelner verspeister Pilz tödlich giftig sein. Die Beschwerden setzen etwa sechs bis 20 Stunden nach dem Verzehr mit Übelkeit, Erbrechen, krampfartigen Bauchschmerzen und Durchfall ein. Rasch kann sich ein Leber- und Nierenversagen entwickeln. Eine Erhöhung der Leber- und Nierenwerte sind Zeichen einer systemischen Vergiftung.Die Pilzvergiftung kann behandelt werden. Bei günstigem Verlauf zeigt sich nach sieben bis zehn Tagen ein kompletter Rückgang der Symptome. Es liegt dann eine vollständige Heilung vor. Eine frühe Diagnose der Vergiftung und ein unverzüglicher Beginn der Behandlung sind für die Heilungsaussichten extrem wichtig. „Bei Verdacht auf eine Pilzvergiftung sollte man sich sofort an das nächste Krankenhaus wenden oder den Notarzt rufen. Um die Diagnose zu erleichtern, sollten die Pilzreste und das Erbrochene aufgehoben und an den Arzt weitergegeben werden“, erläutert Prof. Dr. Michael P. Manns, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Leberstiftung.Nur sicher als essbar bestimmte Pilze verzehren„Das Leberversagen aufgrund der Vergiftung kann so akut verlaufen, dass Patienten innerhalb weniger Tage daran versterben könnten. Im Falle eines Leberversagens kann die Lebertransplantation die einzig verbleibende Behandlungsmöglichkeit sein. Allerdings steht eine Spenderleber nicht immer zur Verfügung. Aus diesem Grund kann eine Pilzvergiftung tödlich enden“, warnt Prof. Manns.Er appelliert daher an alle Pilzsammler, gefundene Pilze nur dann zu verspeisen, wenn sie sich nach langjähriger Erfahrung und mit fundiertem Wissen absolut sicher sind, dass es sich um essbare Pilze handelt. Unerfahrene Pilzsammler sollten in jedem Fall vor dem Verzehr einen Pilzsachverständigen zu Rate ziehen. (red)  

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