Die Pollen fliegen wieder / Regelmäßige Bewegung kräftigt die Atmung / Langsam beginnen

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Sportlich aktiv trotz Heuschnupfen?

Für die Heuschnupfen-Therapie stehen Medikamente zur Verfügung, die akute Beschwerden lindern. Foto: Soloviova Liudmyla - stock.adobe.com

Die Pollen fliegen wieder und viele Pollenallergiker befürchten bei körperlicher Betätigung häufig eine Verschlimmerung ihrer Symptome. Doch wenn man einige Grundregeln beachtet, ist es gerade für Menschen mit Heuschnupfen von großer Wichtigkeit, sportlich aktiv zu sein, betont die Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (DGSP).Bei Allergikern, die unter Heuschnupfen leiden, findet eine Überreaktion des Immunsystems bei Kontakt mit Pollen statt. Die Körperabwehr kämpft gegen Fremdstoffe, die eigentlich gar kein Gesundheitsrisiko darstellen. Die Pollenallergie verursacht eine Reizung der Schleimhäute mit Jucken oder Tränen der Augen, Niesen und Schnupfen.Der Pollenflug kann aber auch zu einer allergischen Reaktion der Atemwege führen, die mittlerweile fünf bis zehn Prozent der deutschen Bevölkerung betrifft. Sie zeigt sich in Form von Reizhusten, Atemnot, Kurzatmigkeit und einem Engegefühl in der Brust.Ausdauersportarten sind für Pollenallergiker geeignetAusdauersport wie Laufen, Schwimmen, Radfahren oder Wandern stärkt nicht nur Herz und Kreislauf, sondern trainiert die Atemmuskulatur und entwickelt auf diese Weise eine tiefere und kräftigere Atmung. Man sollte eine Sportart auswählen, mit der langsam begonnen, die aber regelmäßig betrieben wird. Der Körper kann sich auf diese Weise sukzessive an die Anstrengung gewöhnen. Mit der Zeit kann dann die Belastung gesteigert werden.Zur Heuschnupfen-Therapie stehen Medikamente mit verschiedenen Wirkstoffen zur Verfügung, die die akuten Beschwerden lindern. Hierzu zählen auch die Antihistaminika. Sie können sowohl zur lokalen Heuschnupfen-Therapie in Form von Nasensprays oder als Augentropfen angewendet werden oder auch als Tabletten, die auf den ganzen Körper wirken. Früher machten Antihistaminika oftmals müde, doch die „Antihistaminika der neuen Generation“ haben diese Nebenwirkung kaum noch.Langfristig wirksam ist die sogenannte spezifische Immuntherapie (SIT, „Hyposensibilisierung“). Bei dieser Form der Allergie-Behandlung wird die für Allergien typische überschießende Reaktion des Immunsystems dauerhaft abgeschwächt. Sind die Symptome des Heuschnupfens gering oder sind sie medikamentös gut behandelt, empfiehlt es sich trotzdem, einige Regeln für den Sport im Freien zu beachten:• Tempo drosseln, wenn man außer Atem kommt• Spitzenbelastungen vermeiden • Belastungsphasen nicht übertreiben und regelmäßig mit Erholungsphasen abwechseln• Sportliche Aktivitäten immer an die momentane Lungenfunktion anpassen• Abbrechen des Trainings, sobald allergische Reaktionen oder Asthma mit Atemnot auftretenNicht abrupt starten, sondern vor dem Sport aufwärmenMit einem Pollenflugkalender kann man abschätzen, wann es sinnvoller ist, die sportlichen Aktivitäten auf geschlossene Räume zu beschränken. Abrupte Wechsel zwischen Ruhe und Belastung sind zu vermeiden, darauf können die Atemwege mit starken Beschwerden reagieren. Deshalb sollte man sich vor dem Sport aufwärmen und am Ende der Belastung das Trainingstempo langsam reduzieren, um abzukühlen. Ist ein allergisches Asthma ärztlich überwacht und medikamentös unter Kontrolle, steht dem Sport nichts im Wege. Empfehlenswert ist es, mit dem behandelnden Arzt zu besprechen, welches Medikament man vor dem Sport nehmen sollte und welches Medikament gegebenenfalls bei auftretenden Beschwerden während des Sportes eingesetzt werden kann. Je besser man medikamentös eingestellt ist, desto seltener wird das Notfallspray benötigt. Dennoch sollte das Spray beim Sport wie auch sonst immer griffbereit sein.Aber Vorsicht: Einige Medikamente zur Behandlung von Asthma stehen auf der Dopingliste. Vor allem Wettkampfsportler sollten hier eng mit dem betreuenden Sportmediziner kooperieren, um einen Konflikt mit den Dopingregeln zu vermeiden. Gut vorbereitet steht dann auch für den Pollenallergiker einer Wettkampfteilnahme nichts im Wege. (red)  

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