Schädliche Substanzen außer Reichweite von Kinderhänden aufbewahren / Im Notfall sofort den Giftnotruf kontaktieren

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Kleinkinder vor Vergiftungen im Haushalt schützen

Kindersicherer Haushalt: Reinigungs- und Putzmittel sollten außerhalb der Reichweite von kleinen Kindern aufbewahrt werden. txn/Foto: Heiko Barth/stock.adobe.com

Ob Steckdosen, Schranktüren, Regale oder Treppen: Wenn sich Kleinkinder aufmachen, die Welt um sie herum zu entdecken, lauern besonders im Haushalt viele Gefahren.

Die Wohnung kindersicher gestalten

Spätestens wenn das Kind im zweiten Lebensjahr zunehmend mobiler wird, ist für Eltern der Zeitpunkt gekommen, die Wohnräume kindersicher zu machen. So sollten beispielsweise Regale gesichert werden, damit sie bei Kletterversuchen nicht umstürzen. Gleichzeitig ist es wichtig, schädliche Substanzen außerhalb der Reichweite von Kinderhänden aufzubewahren. „Von Vergiftungen und Verätzungen im Haushalt sind Kleinkinder am häufigsten betroffen. Rund 90 Prozent der Vergiftungsunfälle betreffen Kinder zwischen zehn Monaten und vier bis fünf Jahren“, weiß Gesellschaftsarzt Dr. Thomas Wöhler. Vielen Eltern ist nicht bewusst, wie gefährlich die meisten alltäglichen Reinigungs- und Pflegemittel sind.

Auch Alkohol und Zigaretten sollten immer kindersicher aufbewahrt werden. Gleiches gilt für Medikamente, kleine Batterien (Knopfzellen) oder giftige Zimmerpflanzen. Kleine Kinder erkunden ihr Umfeld oft mit dem Mund und nehmen schädliche Stoffe schnell über die Schleimhäute auf. Dr. Wöhler rät deswegen, bei Erbrechen, Bauchschmerzen oder Schwindel immer auch eine Vergiftung als mögliche Ursache in Erwägung zu ziehen. „Trifft dies zu, sollten medizinische Laien nichts auf eigene Faust unternehmen“, rät der Fachmann. Der erste Schritt ist immer der Kontakt zum Giftnotruf.

Experten des Giftnotrufs helfen bei Fragen weiter

Da es dafür keine bundesweit einheitliche Nummer gibt, ist es sinnvoll, die Kontaktdaten der regionalen Notrufzentrale sicherheitshalber im Smartphone abzuspeichern. Viele wichtige Infos liefert auch die App „Vergiftungsfälle bei Kindern“ des Bundesinstituts für Risikobewertung, die im Notfall direkt die Verbindung mit der zuständigen Giftinformationszentrale herstellt. Dort sind rund um die Uhr Experten erreichbar, die sich mit giftigen Stoffen auskennen und besorgten Eltern dabei helfen, im akuten Notfall richtig zu handeln. Wichtig: Bei Symptomen wie Atemstörungen oder Bewusstlosigkeit immer sofort den Notruf 112 wählen. (txn) 
   

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