Darüber hinaus können auch Mieter verlangen, dass ihnen der Vermieter bauliche Veränderungen der Mietsache erlaubt, die dem Einbruchschutz dienen. Die Umbaumaßnahme muss der Mieter aus eigener Tasche zahlen. Zudem kann der Vermieter vom Mieter die Kosten für den Rückbau verlangen.
In praktischer Hinsicht stellt sich die Frage, welche Maßnahmen und Vorrichtungen unter den Begriff des Einbruchschutzes fallen. Als unproblematisch erweisen sich Vorrichtungen wie Sicherheitsstandards entsprechende Eingangstüren zur Wohnanlage sowie Gitterschutz an Fenstern im Erdgeschoss der Wohnanlage.
Videoüberwachung: Datenschutz problematisch
Anders sieht es bei dem Thema Videoüberwachung aus, denn hier bestehen datenschutzrechtliche Probleme. Eine Videoüberwachung des Gemeinschaftseigentums ist deshalb nur sehr eingeschränkt möglich.
Wenn es in der Vergangenheit zu Straftaten gekommen ist und die Gemeinschaft Straftaten gegen das Gemeinschaftseigentum und gegen Wohnungseigentümer abwehren möchte, wird eine solche Überwachung möglich sein.
Nur da, wo der Mieter oder Eigentümer selbst das Hausrecht ausübt, darf uneingeschränkt innerhalb des Hauses gefilmt werden. Wer unerlaubt in eine verschlossene und gesicherte Wohnung oder in ein Büro eindringt, genießt keinen Datenschutz.
Höherer Schutz und Aufwertung der Immobilie
Sicherheitsexperten haben dazu eine klare Haltung: Sicherheit ist ein Grundbedürfnis eines jeden Menschen. Der Schutz vor Einbruch und Diebstahl ist da ein wesentlicher Pfeiler. Daher ist es nur richtig, dass man Wohnungseigentümern das grundsätzliche Recht einräumt, ihr Eigentum zu schützen – egal, ob selbst bewohnt oder in der Vermietung. Hier ist das richtige Augenmaß gefragt und es geht um das Miteinander von Mieter und Vermieter. Denn schließlich profitieren am Ende beide Seiten von einem erhöhten Einbruchschutz: Der Mieter genießt einen höheren Schutz und der Vermieter profitiert von einer Aufwertung seiner Immobilie. (IVD)
Einfache Sicherheits-Tipps
Um Einbrecher abzuschrecken, steht mechanischer Schutz an erster Stelle. Fest verschlossene Fenster, geprüfte Sicherheitsschlösser und zusätzliche Einbruchshemmung bei Wohnungs-, Balkon- oder Terrassentüren. Einbruchgefährdete Bereiche sollten zudem gut beleuchtet sein: Per Timer oder App lassen sich Licht und Rollläden so steuern, dass die Räume auch bei Abwesenheit bewohnt aussehen. Dies ist gerade für gemeinsam genutzte Räumlichkeiten in Mehrparteiengebäuden praktisch.
Ersatzhaustürschlüssel sollten niemals im Freien „versteckt“ werden, die Schließzylinder verlorener Schlüssel müssen umgehend ausgetauschte werden und betroffene weitere Parteien entsprechend informiert und neu ausgestattet werden. Neben elektronischen Alarmanlagen können auch leistungsstarke Smarthome-Sicherheitssysteme dabei helfen, Einbrecher fernzuhalten. Wichtig ist auch ein guter nachbarschaftlicher Kontakt. Denn wer sich kennt, achtet aufeinander und Fremde fallen schneller auf. Bei verdächtigen Wahrnehmungen ist es sicherer, gleich die Polizei zu alarmieren.
Schäden durch Einbruchdiebstahl und durch Vandalismus nach einem Einbruch an versicherten Sachen übernimmt die Hausratversicherung. (txn)