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Wäschewaschen im Jahr 1905

Fotoclub Lauterbach/Repro: Winterholler

LAUTERBACH. Elise Möller (rechts) aus der Familie der Firma F. W. Möller aus Lauterbach zeigt 1905, wie es geht: Sie bedient die damals als absolute Neuerung gepriesene Waschmaschine „System Krauß”, die in der Lauterbacher Blechwarenfabrik hergestellt wurde. Der Lauterbacher Anzeiger berichtete darüber wie folgt: „... die neue Waschmaschine ist eine ganz besondere Konstruktion, denn es ist eine Kombination von Wäschekochkessel und Wäschereinigungsapparat dadurch, dass unter dem Kessel der Krauß‘schen Waschmaschine eine Feuerung angebracht ist, wodurch die Wäsche während des Waschens auch zugleich gekocht wird. Sie erfährt also zu gleicher Zeit ihre Reinigung in zweierlei Weise. Durch die drei schlangenförmigen Mitnehmer stürzt die Wäsche in 15 Minuten ca. 1300 Mal durcheinander. Durch das Stürzen der eigenen Schwere reibt sich die kochende Wäsche selbst. Dieselbe Maschine kann man auch auf dem Küchenherd verwenden. Der größte Vorteil ist, dass das Drehen der Maschine ein Kind von acht Jahren verrichten kann. Man erspart dadurch eine Waschfrau und wird bei größter Schonung der Wäsche in der halben Zeit fertig.” Der elektrische Antrieb mechanischer Waschmaschinen (und anderer Haushaltsgeräte) setzte sich um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert mehr und mehr durch. In industrieller Produktion wurden elektrische Waschmaschinen ab etwa 1907 beziehungsweise 1908 von der „1900“ Washer Company in den USA hergestellt. Die erste vollautomatische Waschmaschine kam in den USA 1946 und in Deutschland im Jahr 1951 auf den Markt. Erst in den 1960er und 1970er Jahren entwickelten sich Waschmaschinen in den Industrieländern zum preisgünstigen Standard, während sie weltweit noch heute das Privileg einer Minderheit darstellen. Nur zwei (von sieben) Milliarden Menschen, so Schätzungen, haben Zugang zu Waschmaschinen. (mit Material von Wikipedia) (oti)

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