Der Mazda CX-5 e-Skyactiv G 165 AWD Homura im Test

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MAZDAS DICKER HAT'S ECHT DRAUF

Fotos: Maurice Weber

Der Siegeszug der SUVS begann in den frühen Neunzigern. Nicht so bei Mazda. In Hiroshima rollte das erste SUV für Europa erst zur Jahrtausendwende vom Band - der Tribute. Inzwischen hat Mazda gewaltig aufgeholt. Vier verschiedene „Geländewagen“ sind in den Showrooms der Händler zu bewundern. Der Beliebteste ist der CX-5. 4,58 Meter lang, 1,85 Meter breit und 1,69 Meter hoch ist er schon ein ganz schöner Oschi. Das ist so in etwa das Kaliber eines VW Tiguan, eines Toyota RAV4 oder eines Renault Austral. Bisher hatte der Dicke mit Elektrokram nicht viel am Hut. Seit diesem Jahr sind die Benziner aber immerhin mit einem 24Volt-Mildhybrid-System ausgestattet. Zu haben ist der CX-5 ab 32 190 Euro. Für unsere Testfahrten gönnten wir uns den CX-5 e-Skyactiv G 165 AWD Homura. Das ist der kleinere der beiden Benziner mit Allradantrieb und üppiger Serienausstattung. Listenpreis: 44 790 Euro.

Geliefert wird der Homura so ziemlich mit allem drum und dran. Die Parkbremse und die Heckklappe lassen sich elektrisch betätigen. Beim Auf- und Abschließen sowie beim Starten darf der Schlüssel in der Hosentasche bleiben. Das Lenkrad wird ebenso wie die Vordersitze auf Wunsch beheizt. Für eine konstante Raumtemperatur sorgt eine Zwei-Zonen-Klimaautomatik. Die Beschallung kommt aus einer mit zehn Lautsprecher, Zehn-Zoll-Touchscreen und DAB-Radio ausgestatteten Multimedia-Anlage. Auch das Navi, das Head-up-Display, die Matrix-Scheinwerfer und die induktive Ladeschale fürs Handy sind inklusive.

Was die Assistenzsysteme betrifft, lässt sich Mazda ebenfalls nicht lumpen. Der CX-5 kann Verkehrszeichen erkennen, passt auf, dass der Fahrer nicht einschläft, bremst selbstständig, wenn ihm ein Fußgänger vor den Kühler latscht, und bleibt immer schön in der Spur.

DER JAPANER IST VIEL MEHR LIMOUSINE ALS GELÄNDEWAGEN

Der Hit ist jedoch die Fahrdynamikregelung „G-Vectoring-Control plus“. Damit wird das Fahrverhalten beim Spurwechsel und in Kurven tatsächlich spürbar verbessert. Die Korrekturen passieren dabei durch eine Reduzierung des Motordrehmoments. Das bremst die Vorderräder ab. So kommt der 1,6-Tonner wesentlich geschmeidiger um die Ecke, als würde der Pilot ständig am Lenkrad zoppeln. Eine echt coole Technik, von der vorsichtige Fahrer ebenso profitieren wie automobile Grenzgänger.

Überhaupt macht das rundum mit Einzelradaufhängung und Querstabilisatoren versehene SUV in Sachen Fahrverhalten fast schon einen auf Limousine. Da ist rein gar nix schwammig oder hoppelig. Die Lenkung funktioniert direkt und präzise. Die Bremsen beißen bei Bedarf kraftvoll zu. So macht ein SUV echt Laune. Zumal auch die Fahrleistungen stimmen: In gut elf Sekunden beschleunigt der Mazda auf 100 und Schluss mit lustig ist erst kurz vor der 200 km/h-Marke. Eine eierlegende Wollmilchsau ist aber auch der CX-5 nicht. Obwohl er kein Problem damit hat, mit 80 über einen Schotterweg zu brettern oder mal quer über die Wiese zu fahren, ist er definitiv kein Geländewagen. Mit einer Bodenfreiheit von 20 Zentimetern dürfen Stock und Stein nicht allzu groß sein und ohne Untersetzungsgetriebe hat der CX5 auch nicht so wirklich Bock auf schlammige Böschungen.

Dafür aber auf ausgedehnte Ausflüge mit der ganzen Familie. Die freut sich über reichlich Freiraum auf allen fünf Plätzen. Die Beine ausstrecken und von der leicht erhöhten Sitzposition aus die vorbeiziehende Landschaft genießen - so macht das Reisen Spaß. Zumal bei einem Kofferraumvolumen von stattlichen 522 Litern weder das Bobbycar und die Abendgarderobe noch der Heizlüfter und der Kasten Bier zu Hause bleiben müssen.

Apropos Durst: Wer sich keine rohen Eier unters Gaspedal packt, wird es nicht schaffen, den CX-5 unter sieben Litern zu fahren. Wir haben mit der Maxime „Cruisen statt rasen“ 7,5 Liter Superbenzin auf hundert Kilometern verbrannt. Das geht angesichts des Fahrzeuggewichts und der Leistung auch absolut in Ordnung. Mit einem vollen 58 Liter-Tank kommt der Mazda fast 800 Kilometer und damit mehr als doppelt so weit wie ein vergleichbares E-SUV.

Fazit: Der Mazda CX-5 sieht gut aus und fühlt sich gut an. Er ist zwar sicher kein Schnäppchen, aufgrund seiner starken Motorisierung und kompletten Ausstattung aber allemal sein Geld wert.

Text: Christian Reiche / Fotos: Maurice Weber

Fakten: Mazda CX-5 e-Skyactiv G 165 AWD Homura

MOTOR: Reihenvierzylinder-Ottomotor mit 24-Volt-Mildhybridsystem, Direkteinspritzung, Zylinderabschaltung und Start-Stopp-System, 1998 ccm Hubraum, Leistung 121 kW / 165 PS, maximales Drehmoment 213 Nm bei 4000 U/min, Abgasnorm Euro 6d, Energieeffizienzklasse B. ANTRIEB / FAHRWERK: Intelligenter Allradantrieb mit schlupfabhängiger Drehmomentverteilung, Sechsgang-Schaltgetriebe, Einzelradaufhängung mit Querstabilisatoren rundum, elektronische Stabilitäts- und Traktionskontrolle, Fahrdynamikregelung G-Vectoring Control Plus, geschwindigkeitsabhängige Servolenkung. FAHRLEISTUNGEN / VERBRAUCH: Höchstgeschwindigkeit 198 km/h, Beschleunigung von 0 bis 100 km/h in 11,1 Sekunden, Testverbrauch 7,5 Liter Superbenzin auf 100 Kilometern, CO₂-Ausstoß 160-158 g/km (Herstellerangabe). LISTENPREIS: 44 790 Euro.

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